Lendhafen mit Public Viewing
ORF/Johannes Puch
ORF/Johannes Puch

Bachmann an der frischen Luft

In Klagenfurt gibt es zwei Möglichkeiten, den Wettbewerb live zu verfolgen. Neben dem traditionellen Public Viewing im Lendhafen kann das Geschehen auch im Gemeinderatssaal im Rathaus verfolgt werden. Auch in Villach gibt es ein Public Viewing.

Nachdem die Temperatur im sommerlichen Klagenfurt schon zu Mittag an der 30-Grad-Marke kratzte, lag ein Sprung in den Schatten nahe – und da bot sich vor allem der Lendhafen mit seinen ausladenden Bäumen an. Dieser Tage umso mehr, denn über einen Großbildschirm und mehrere leistungsstarke Lautsprecherboxen wurde hier der Bachmann-Preis übertragen.

Public Viewing im Lendhafen
ORF/Johannes Puch
Im Lendhafen

Der Andrang war Donnerstagmittag recht ordentlich: Ein vom Alter her buntgemischtes Publikum verfolgte bei Kaffee oder Bier die Lesungen und die Jurydiskussionen. Liegestühle mit Literaturzitaten und ein stets frisches Lüfterl von der Wasserstraße, die die Innenstadt mit dem Wörthersee verbindet, sorgten hier dafür, dass die Literatur-Interessierten nicht so schnell ihre Plätze räumten.

Handvoll Zuschauer im Gemeinderatssaal

Etwas anders das Bild im Klagenfurter Gemeinderatssaal. Wo sich sonst Mandatare über Stadtbudget, das geplante Hallenbad oder die Leerstände in der Innenstadt in den Haaren liegen, wird der Bewerb erstmals übertragen – was beim APA-Lokalaugenschein aber gerade einmal von einer Handvoll Zuhörern wahrgenommen wurde. „Vielleicht wird das ja stärker, wenn die Temperatur auf 34, 36 Grad steigt“, meinte Heimo Strempfl vom Robert Musil Literatur Museum mit Verweis auf die perfekt arbeitende Klimaanlage.

Analyse von Anna Baar

In der kurzen Mittagspause stand ein Gespräch mit Autorin Anna Baar auf dem Plan, die von ihrem Bachmann-Auftritt 2015 erzählte: „Das war eine krasse Erfahrung, so gut wie meine erste öffentliche Lesung überhaupt. Aber ich war gesegnet mit Adrenalin“, erzählte sie. Am ersten Lesetag sehr positiv aufgefallen sei ihr die Ausstrahlung der neuen Jurorin Mara Delius. Und: „Ich mag irrsinnig das Outfit von Klaus Kastberger.“ Von den Teilnehmern sei Necati Öziri wahrscheinlich derjenige gewesen, der die Jury am meisten beeindruckt hat: „Jedenfalls hat er mich am meisten beeindruckt.“ Sie hätte den Text lieber still und allein für sich gelesen, und: „Ich möchte den jedenfalls selbst noch einmal nachlesen.“

Ein Public Viewing der Lesungen findet heuer auch in Villach statt: Im Kulturhof gibt es zwischen und nach den Lesungen künstlerische Beiträge und Livemusik.