Ideen zu „Bachmannpreis spezial“

Die Absage der Tage des deutschsprachigen Literatur, die von 17. bis 21. Juni im ORF-Theater Klagenfurt hätten stattfinden sollen, hat hohe Wellen geschlagen. Viele meinen, man sollte ein digitales Event daraus machen. Nun wurde eine kreative Arbeitsgruppe eingerichtet.

Als kritische Infrastruktur ist es derzeit das oberste Gebot für den ORF, in jedem Coronavirus-Ausbreitungsszenario sendefähig zu bleiben. Die klassische Durchführung des Ingeborg-Bachmann-Preises wurde aus diesem Grund für das heurige Jahr ausgesetzt. Denn es kommen hunderte Menschen ins Landesstudio: Autorinnen und Autoren, Jury, Verleger, Journalisten, Zuschauer.

Viele setzen aufs Internet

Aufgrund zahlreicher Anfragen und Aufrufe, den traditionsreichen Lesewettbewerb heuer doch alternativ im Internet stattfinden zu lassen, soll nun unter dem Arbeitstitel „Bachmannpreis spezial“ das Konzept für die Durchführung eines digitalen Wettbewerbs ausgearbeitet werden.

In der Arbeitsgruppe werden die Verantwortlichen des Landesstudios Kärnten gemeinsam mit ORF.at, 3sat Österreich und Generaldirektor Alexander Wrabetz überlegen, wie so ein digitaler Bachmannnpreis aussehen könnte.

Wie könnte digitaler Bewerb aussehen

Dazu sagte Landesdirektorin Karin Bernhard: „Wie das aussehen könnte, wie die Autoren vielleicht über Skype lesen könnten, wie die Diskussion der Jury aussehen könnte, all das müssen sich nun Verantwortliche anschauen. Denn alles muss ja auch eine übliche ORF-Qualität haben. So ein Konzept wird nun ausgearbeitet, denn es geht um viel wie Schaltungen, Auslosung, Preisvergabe. Es hat soviele Zurufe gegeben, wir sollen es übers Internet machen, und wird sich eine Arbeitsgruppe überlegen, wie das funktionieren könnte."

Klagenfurt: Preisgeld auch für „Bachmannpreis digital“

Als Sponsor des mit 25.000 Euro dotierten Hauptpreises, hat sich auch die Landeshauptstadt Klagenfurt eingeschaltet. Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ) versicherte gegenüber dem ORF Kärnten, dass das Preisgeld auch für den „Bachmannpreis Digital“ zur Verfügung gestellt werden würde. Die Spezialausgabe im Internet könne jedoch kein Ersatz für das alljährlich in Klagenfurt veranstaltete Wettlesen werden. „Im nächsten Jahr muss der Preis wieder in gewohnter Form stattfinden.“

Aus rechtlichen Gründen müsse auch die Familie Bachmann einem Bachmannpreis Digital zustimmen, sagte Mathiaschitz, die Familie besitzt die Urheberrechte. Auch Juryvorsitzender Hubert Winkels warnte in Hinblick auf die Fernseh-Übertragung vor einer „digitalen Dauerlösung“. Auch wie es um die Beteiligung der anderen Sponsoren wie Kelag, BKS-Bank, Deutschlandfunk und Land Kärnten aussieht, ist noch nicht klar.