Jackie Thomae TEXT

Jackie Thomae las den Text „Cleanster“ auf Einladung von Hubert Winkels. Sie finden hier einen Auszug des Textes und den gesamten Text zum Nachlesen im .pdf-Format.

Sie hätte ihren Fernseher entsorgt, sagte sie. Es ging ihn nichts an. Er verstand dieses System mittlerweile. Einen Fernseher zu entsorgen, der noch funktionierte, war gleichzusetzen mit der Marotte, sich auf einem Fahrrad durch die Stadt zu quälen, obwohl das hier das Land der guten Autos war und man sich zwei Autos leisten könnte oder ein gutes. Er verstand. Nein, er verstand nicht wirklich, aber er sah: So machten sie es.

Er fuhr auch Fahrrad. Seine Anfahrt wurde nicht extra bezahlt. Die U-Bahn würde ihn zwei Euro achtzig pro Fahrt kosten, sie nicht zu bezahlen und erwischt zu werden, war keine Option. Mit dem Fahrrad umging er beides. Er umfuhr es und gehörte dazu. Vielleicht dachte man auch über ihn, dass er freiwillig auf ein Auto verzichtete? Wohl nicht. Warum eigentlich nicht? Sie zeigte auf einen großen Mac-Monitor. Auf ihm könne man fernsehen. Via Internet. Aber das wäre jetzt zu kompliziert zu erklären. Egal, sie winkte ab. Er lächelte. Die Einführung in ihre Unterhaltungsmöglichkeiten hatte sie ihm letzte Woche schon gegeben. Sie hatte ihm die Stereoanlage gezeigt und die Docking-Station, in die er sein Telefon stecken könnte, falls er lieber seine eigene Musik hören wollte. Er würde mit dem Staubsaugen beginnen. Und er würde seine Kopfhörer, die er nur herausgenommen hatte, um mit ihr zu reden, wieder hineinstecken.

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