Jurydiskussion Teresa Präauer

Sehr positiv, amüsiert, hat die Jury den Text von Teresa Präauer aufgenommen, die von Hubert Winkels eingeladen wurde. „Oh, Schimmi!“ handelt von dem Begehren eines jungen Mann für eine junge Frau, und von seinen schrägen Bemühungen, sie mit einem Affenkostüm zu beeindrucken.

„Das war ein Zauberkunststück auf offener Bühne. Ich fand das ganz toll“, eröffnete Meike Feßmann die Jury-Diskussion. Dass der Text auf vielen Ebenen mit Sprache und Rhythmus spielt, empfand sie „ermunternd und witzig“.

Teresa Präauer

Johannes Puch

Bei solchen Kritiken lächelt die Autorin klarerweise.

Sandra Kegel fand die Idee, eine Metapher (Mach dich nicht zum Affen) wörtlich zu nehmen „bezaubernd und wunderbar durchgespielt“. Die Autorin zeichne ihrer Meinung nach gekonnt Figuren und Bilder und „hat Anspielungen und Zitate aus Literatur und Pop großartig eingearbeitet“. Einzig bei der Auflösung der Handlung hätte sie sich „mehr Raffinesse gewünscht“.

Dana Girgorcea

Johannes Puch

„Leichtfüßiger Text“

Stefan Gmünder lobte den „leichtfüßigen Text“. "Die Absturzgefahr ist immer immanent, aber sie hat das gut gemacht“. Auch Juri Steiner äußerte sich positiv, ihm gefielen „die brachiale Ironie und die eingefangene Hysterie“ in der Geschichte. Seine einzige „fundamentale Kritik an dem Text“, die Autorin habe einen zoologischen Fehler gemacht, ein Schimpanse habe keinen Schweif, soviel er wisse.

Hubert Winkels hielt sich mit einer Wertung des Textes seiner Autorin überraschend zurück. Ihm gefalle das „Gesamtkunstwerk“ von Teresa Präauer, die Kombination aus Text und dem Künstler-Video das zuvor gezeigt wurde. Ihren Text habe sie „toll gelesen“. Auch Hildegard Keller war sehr angetan von der Performance der Autorin.

„Unglaubliche Lockerheit“

„Die unglaubliche Lockerheit im Erzählen“ lobt Klaus Kastberger. Der Text sei wie ein „Soundtrack zum Lesen“, Video und Lesung hätten gut zusammengepasst, und er findet sogar im Negativen etwas Positives: „Die ersten Minuten, die wirklich schlecht gelesen waren, gehörten vielleicht auch zur Inszenierung.“ Kastberger erinnert an den ersten Lesetag und an den fetzig gelesenen Text von Nora Gomringer und an den literarisch tiefgründigen Beitrag von Valerie Fritsch – Teresa Präauers Text habe Elemente von beiden und wäre ein Kompromiss zwischen diesen beiden.

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