Bachmannpreis wurde eröffnet

Am Mittwochabend wurden die 43. Tage der deutschsprachigen Literatur im ORF-Theater in Klagenfurt eröffnet. Die Lesereihenfolge der 14 Autorinnen und Autoren wurde ausgelost. Die Rede zur Literatur hielt der Grazer Autor Clemens J. Setz.

In diesem Jahr begann die Eröffnung schon um 18.30 Uhr mit klassisch-jazzigen Klängen des Pianisten Karen Asatrian. Moderator Christian Ankowitsch begrüßte Autorinnen und Autoren, Jury, Sponsoren, Medienvertreter und Gäste. Hausherrin Landesdirektorin Karin Bernhard nahm in ihrer Begrüßung auf Ingeborg Bachmanns „Das dreißigste Jahr“ Bezug und erinnerte daran, dass die Welt voll von Molls sei. Die Aufgabe der Literatur sei nicht das Bloßstellen, sondern das Darstellen. In diesem Sinne sollten die auch die heurigen Autorinnen und Autoren die Molls aufzeigen.

Eröffnung Autorenbank

ORF/Johannes Puch

Gespanntes Warten auf der Autorenbank - wer wird wann lesen?

Klagenfurt wird Literaturhauptstadt

Klagenfurts Bürgermeisterin und Kulturreferentin Maria Luise Mathiaschitz (SPÖ) zitierte zunächst den Organisator der Tage der deutschsprachigen Literatur, Horst Ebner, der gesagt hatte „Wenn der Bewerb beginnt, wird unsere Stadt plötzlich urban.“ Aufgrund des Bewerbs würde sich tatsächlich die Atmosphäre der Stadt verändern und es mache sie stolz, dass dieser Bewerb im gesamten deutschsprachigen Raum übertragen und mitverfolgt werde.

Eröffnung Karin Bernhard Maria Luise Mathiaschitz

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v.l. ORF-Landesdirektorin Karin Bernhard, Bürgermeisterin Maria Luise Mathiaschitz mit Ehemann Harald Tschabuschnig

3sat/ZDF Koordinatorin Natalie Müller-Elmau strich hervor, dass 3sat zum 31. Mal diesen Wettbewerb übertrage. Vorlesen im Fernsehen sei Extreme-Slow-TV und in Zeiten der Diskussionen um den öffentlich-rechtlichen Rundfunk von Relevanz. Ebenso außergewöhnlich sei die Gründung von 3sat vor 35 Jahren gewesen. Das Fremde könne so im Bekannten und das Bekannte im Fremden erkannt werden, was etwas zutiefst Demokratisches sei.

Eröffnung Karen Asatrian

ORF/Johannes Puch

Karen Asatrian

Juryvorsitzender Hubert Winkels gestand, dass er in diesem Jahr zum ersten Mal in Klagenfurt Urlaub mache. Begeistert zeigte er sich vom Klagenfurter Dom und der Predigt, die er dort gehört hatte und zwar zum Thema Datenflut. Man wisse zwar viel, verstehe aber nichts.

Herta Stockbauer BKS Werner Pietsch Kelag

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Moderator Christian Ankowitsch mit BKS-Vorständin Herta Stockbauer und Kelag-Marketingleiter Werner Pietsch

Die „Klagenfurter Rede zur Literatur“, heuer zum 20. Mal Bestandteil der Eröffnung der Tage der deutschsprachigen Literatur, hielt am Mittwochabend im ORF-Theater der 36-jährige Autor Clemens J. Setz. Der Grazer, der 2008 in Klagenfurt mit dem Ernst-Willner-Preis ausgezeichnet wurde, verhandelte unter dem Titel „Kayfabe und Literatur“ die Zusammenhänge von Wrestling, Literatur und Politik.

Eröffnung Clemens Setz

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Clemens J. Setz

Bunt gemischtes Starterfeld

Sechs Autoren und somit so viel wie nie kommen in diesem Jahr aus Österreich. Kärnten und seine Vergangenheit werden Thema des Wettbewerbstextes von Julia Jost sein. Die in Hamburg lebende Autorin schreibt derzeit an ihrem ersten Roman. Auch der Wiener Lukas Meschik hat Kärntner Wurzeln. Sein Vater stammt aus der Nähe von Villach. „Mutige und selbstbewusste Texte“ wünscht sich ORF-Landesdirektorin Karin Bernhard für diesen Bewerb.

Eröffnung junges Publikum

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Junges Publikum

Dafür dürfte gesorgt sein: Mit dem Schweizer Tom Kummer liest ein Autor, der in der Vergangenheit schon für einen veritablen Medienskandal gesorgt hat. Er publizierte Interviews mit Prominenten wie Brad Pitt, die zum Teil frei erfunden waren. Mit dem Deutschen Daniel Heitzler liest ein 22-jähriger Autor, der noch nie einen Text veröffentlichte.

Unveränderte Jury

Die Jury ist in diesem Jahr gleich geblieben - mehr dazu in die Jury.- Der mit 25.000 Euro dotierte Bachmann-Preis wird von der Landeshauptstadt Klagenfurt gestiftet, ebenso wie das Stadtschreiberstipendium. Weitere Preise kommen von Deutschlandfunk, KELAG, 3sat und der BKS-Bank. Insgesamt werden 62.000 Euro Preisgeld vergeben - mehr dazu in Preise und Preisstifter 2019.

Berichterstattung in TV, Radio und Web

Kärnten heute und Radio Kärnten berichten bis 30. Juni täglich. Im Fernsehen überträgt 3sat live. Der Deutschlandfunk sendet den gesamten Bewerb im Internet als Livestream. Die sozialen Netzwerke sind mit Facebook, Twitter und Instagram wieder stark vertreten. Eröffnet werden die 43. Tage der deutschsprachigen Literatur heute am Abend mit der 20. Rede zur Literatur von Clemens Setz und der Auslosung der Lesereihenfolge. Am Donnerstag um zehn Uhr beginnen die Lesungen im ORF Theater in Klagenfurt.

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