Rahmenprogramm des Bachmannpreises
Bachmann-Preis Public Viewing
Donnerstag, 27. Juni bis Samstag, 29. Juni jeweils ab 10.00 Uhr, im Lendhafen. Im Sinne von Ingeborg Bachmann „Nichts Schöneres unter der Sonne/als unter der Sonne zu sein.“ (1956) werden die Lesungen in Kooperation mit 3sat und dem ORF-Landesstudio Kärnten wieder live im Lendhafen, einem der Schauplätze für zeitgenössische Kunst im öffentlichen Raum in Klagenfurt, zu sehen sein.
Maurer
Entspannt und bei guten Getränken lässt sich dort von Donnerstag bis Samstag das Wettlesen im Klagenfurter Stadthafen zwischen hohen Kaimauern mitverfolgen. Die Lesungen und Diskussionen werden am Donnerstag und Freitag von 10.00-15.30 Uhr sowie am Samstag von 10.00-14.30 Uhr übertragen.
Simone Türk
Live-Radioshow
Mit dem a.c.m.e,-DJTeam und DJane Commander Venus am Donnerstag, 27. Juni 20.00 Uhr, im Lendhafen. Das DJ-Team Martin Dueller und Andreas Thaler sowie ihre Kollegin Simone Dueller packen wieder die Plattenkoffer, um den Lendhafen mit Perlen des Songwritings zu bespielen. Außerdem darf an dem Abend das Aufnahmegerät nicht fehlen, denn so ganz nebenbei entsteht auch in diesem Jahr wieder eine Ausgabe der Radioshow „a.c.m.e,-Radiolab“ live vom Bachmann-Preis im Lendhafen, wo in den vergangenen Jahren schon illustre Gäste wie Stefanie Sargnagel, Ferdinand Schmalz, uvm. ans Mikrofon geholt wurden.
Gomringer & Scholz
Peng Peng Peng am Freitag, 28. Juni 20.00 Uhr, im Lendhafen. Das Duo Gomringer & Scholz hält mit dem Programm „Peng Peng Peng“ die Tradition von Jazz und Lyrik hoch. Philipp Scholz lebt in Leipzig, wo er als Meisterschüler an der Hochschule für Musik studiert und von wo aus er die Welt der Musik aufmischt. Für seine revolutionären Taten hat er sich - wie könnte es anders sein? - das Drumset ausgesucht. Die verschiedenen Bands und Projekte, in denen Philipp Scholz den Beat angibt, haben ihm unter anderem den Münchner Jazzpreis 2014 eingebracht.
Judith Kinitz
Nora Gomringer ist Lyrikerin und Sprecherin und für beides vielfach ausgezeichnet. Die beiden Künstler sind sich an einem Buchmesseabend in Leipzig über den Weg gelaufen. Seitdem vertonen sie alles, was nicht niet- und nagelfest ist in der Literaturgeschichte. Die verschiedenen Programme sind Garanten für fatalyrische Momente, denn ja, das Alles amüsiert, irritiert, lässt schmunzeln und denken und macht vor allem: Peng!
Anna Lehmann Brauns
Präsentation Gewinner „Wort im Bild“
Am Freitag, dem 28. Juni um 21.30 Uhr, im Lendhafen. Zum siebten Mal werden die Gewinnerinnen und Gewinner des internationalen Fotowettbewerbs „Wort im Bild“ präsentiert und ausgezeichnet. Geladen waren Fotos, die von literarischen Texten inspiriert wurden.
ORF/Johannes Puch
„Es entstehen vielfältige fotografische Sichtweisen und die daraus resultierenden Foto-Arbeiten machen wiederum auf Literatur aufmerksam. FotografInnen werden zu BildpoetInnen und es findet ein Wechselspiel mit spannenden Synergien statt“, sagt Initiatorin Eva Asaad. Die zehn prämierten Arbeiten werden bei den Tagen der deutschsprachigen Literatur im Park des ORF-Landesstudios ausgestellt.
Lariss Zauser
Grrrls DJ Crew
Samstag, 29. Juni 20.30 Uhr, im Lendhafen. Die Grrrls DJ Crew besteht aus sieben Performerinnen. Sie wurde 2017 gegründet, da weibliche DJs in der (Grazer) Clubszene unterrepräsentiert waren und versteht sich als aktiver Beitrag zur gelebten Gleichberechtigung. Der Genre-Mix der Grrrls DJ Crew ist tanzbar und eklektisch: Schweiß und Tränen vermengen sich in den energiegeladenen Performances der sieben Grrrls.
privat
Lesezeichen im KLoMA
Von Donnerstag, 27. Juni bis Sonntag, 30. Juni.
- 27. Juni, 16.00 bis 20.00 Uhr
- 28. Juni, 16.00 bis 20.00 Uhr
- 29. Juni, 15.00 bis 20.00 Uhr
- 30. Juni, 13.00 bis 18.00 Uhr
Das Jugendstiltheater Klagenfurt/Celovec, 1914 als Pissoir des nahen Künstlerhauses errichtet, wird nach einer Centre-Pomp-Idee von VADA für vier Tage in das Klagenfurter Laboratory/lavatory of Modern Art – KloMA umfunktioniert. Begleitend zu den 43. Tagen der deutschsprachigen Literatur sind in den drei Sälen Lesezeichen, Zeichen für Gelesenes, Erlesenes, Ausgelesenes und anderes des Klagenfurter Grafikers Andreas Strasser ausgestellt. Er ist seit 1991 Mitglied im Berufsverband Bildender Künstler.
privat
Im Foyer findet sich neben Kassa, Garderobe und Schließfächern, Museums- Shop und Museums-Café auch die Ausgabestelle der Audio-Guides. Das alles geschieht auf einer Gesamtfläche von neun Quadratmetern, weshalb die Besucherinnen und Besucher nur einzeln eintreten können. Damit ist das KLoMA das einzige Kunstmuseum der Welt, das tatsächlich die Bezeichnung Eremitage verdient. Lesezeichen können mitgebracht und auch mitgenommen werden. Im Garten des KLoMA finden zudem Lesungen, Konzerte und ein Openair-Kino statt.
Rahmenprogramm:
- 27. Juni, 18.00 Uhr: Konzert Alfred Goubran & Primus Sitter
- 28. Juni, 18.00 Uhr: Lesung Alfred Goubran -28. Juni, 21.30 Uhr: Filmvorführung „Engelbert Obernosterer: Die Preisverleihungshose“
- 29. Juni, 21.30 Uhr: Filmvorführung „UNIKUM & VADA: Linea 2/Linija 2“
Junior-Bachmann-Literaturwettbewerb
Donnerstag, 27. Juni 18.30 Uhr ORF-Theater, Klagenfurt. „Augenblicke“ ist der Titel des 27. Junior-Bachmann-Literaturwettbewerbes, bei dem sich Jugendliche aus dem gesamten deutschen Sprachraum in drei Kategorien literarisch miteinander messen. Die Texte wurden von einer fachkundigen Jury bewertet. Die Jungautorinnen und Jungautoren präsentieren ihre Siegertexte in der Arena des Ingeborg-Bachmann-Preises im ORF Theater. Veranstalter dieses Junior- Bachmann-Literaturbewerbes ist das Ingeborg-Bachmann-Gymnasium in Klagenfurt. Juniorbachmann.
privat
Kritik der Kritik – das Gespräch danach
Donnerstag, 27. Juni & Freitag, 28. Juni jeweils ab 17.00 Uhr magdas-Lokal, Klagenfurt. Nach den Lesungen und der Kritik der Jury gibt es in magdas-Lokal an zwei Abenden die Kritik der Kritik. Es wird darüber gesprochen was am Lesetag zu hören war und was denn an den Sieben in der Jury so zu kritisieren ist. Am Podium sitzen: Brigitte Schwens-Harrant, Literaturkritikerin, leitet das Feuilleton der Wochenzeitung „Die Furche“ Anton Thuswaldner, Literaturkritiker, schreibt über Bücher und auch selber welche Peter Zimmermann, Literaturredakteur bei Ö1, leitet die Büchersendung „ex libris“ und ist selbst Autor.
Ingeborg Bachmann – OUTDOORS
(Drei) Wege zum See am Freitag, 28. Juni 16.00 bis 18.30 Uhr Henselstraße 26, Klagenfurt. Entlang unmittelbarer Bezugspunkte des Textes „Drei Wege zum See“ folgen wir Ingeborg Bachmanns Gedankenspuren von ihrem Klagenfurter Elternhaus auf das Kreuzbergl, wo sich ihre Worte mit Orten der Inspiration verbinden. Der Spannungsbogen zwischen den vielfältigen Ansprüchen des Stadtlebens und dem Bedürfnis nach Entlastung in der Natur bietet dabei einen thematischen Rahmen. Eingeladen sind alle, die sich gerne auf neuem Wege mit der Dichtung Ingeborg Bachmanns befassen möchten.
Privat
Route: Henselstraße - Kreuzbergl – Zillhöhe (leichte Wanderung) Teilnahmegebühr: 20 Euro. Ermäßigungen für Senioren, Studenten, Schüler und Lehrlinge (beschränkte Teilnehmerzahl) Wanderleitung: Walter Pobaschnig (Pädagoge), Alina Nedwed (Kulturanthropologin), Christina Wuga (Schauspielerin)
Anmeldung: walter.pobaschnig8@gmail.com alina@naturimpuls.at
»schreib alles was wahr ist auf«
Der Briefwechsel Ingeborg Bachmann - Hans Magnus Enzensberger
- Freitag, 28. Juni 19.30 Uhr Musil Haus, Bahnhofstr. 50.
Der bisher unpublizierte und unbekannte Briefwechsel zwischen Ingeborg Bachmann und Hans Magnus Enzensberger macht nacherlebbar, wie zwei der überragenden Autoren nach dem Zweiten Weltkrieg nicht nur die Welt, die Literatur, den Betrieb, sondern auch sich selbst darstellen und gesehen werden wollen.
Die Eine: eine Lyrikerin und Cover-Girl des Spiegel 1954. Der Andere: der „zornige junge Mann“, Netzwerker, zugleich Strippenzieher im Literaturbetrieb, dessen Lyrik-Karriere 1957 startet. Ingeborg Bachmann (Jahrgang 1926) und Hans Magnus Enzensberger (Jahrgang 1929) lernen sich im Oktober 1955 bei der Tagung der Gruppe 47 in Tübingen kennen. Nach einem erneuten Zusammentreffen anlässlich einer Gesprächsrunde zur Literaturkritik in Wuppertal im Oktober 1957 kommt es am 27. November 1957 zur ersten (brieflichen) Kontaktaufnahme: Die Initiative geht von Enzensberger aus.
Musilmuseum
Danach setzt eine Korrespondenz ein, von der insgesamt 130 Stücke überliefert sind: 53 von Bachmann, 77 von Enzensberger. Die beiden emblematischen Figuren, die Ikonen der deutschen Nachkriegsliteratur tauschen sich aus über Literatur im Allgemeinen wie über deren Details, über eigene Vorhaben (kritischer wie großer Moment: die Debatten um das legendäre Böhmen liegt am Meer, dem von Bachmann publizierten Gedicht in Enzensbergers Kursbuch), reflektieren über das Zeitgeschehen, polemisieren gegen alles und halten sich mit ihrem Urteil auch über die lieben Kollegen nicht zurück. Dabei prallen die unterschiedlichen (Schreib-) Charaktere aufeinander: Auseinandersetzungen, die der eine pragmatisch-ironisch ausficht, die andere prinzipiell. Hubert Lengauer (Hrsg.) im Gespräch mit Doris Moser, Robert Musil-Institut der AAU Klagenfurt.
Hubert Lengauer, geboren 1948 in Kirchschlag, OÖ. Studium der Germanistik und Anglistik in Wien, Lehrtätigkeit 1972/73 am Istituto Orientale in Neapel, 1973 bis 1980 an der Universität Wien, dann bis 2013 am Institut für Germanistik der Universität Klagenfurt.