Sibylle Lewitscharoff 2012
Lesekreis/Wikipedia
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Sibylle Lewitscharoff gestorben

Die deutsche Schriftstellerin Sibylle Lewitscharoff („Blumenberg“) ist tot. Sie starb am Samstag in Berlin im Alter von 69 Jahren, wie der Suhrkamp Verlag unter Berufung auf das Umfeld der Autorin mitteilte. Lewitscharoff gewann 1998 den Ingeborg-Bachmann-Preis.

Die genauen Todesumstände sind bisher nicht bekannt. Sie litt seit Jahren an Multipler Sklerose. Die in Stuttgart geborene Schriftstellerin wurde vor allem für ihre frühen Arbeiten mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Mit ihrer Erzählung „Pong“ überzeugte sie 1998 beim Ingeborg-Bachmann-Preis in Klagenfurt. Später folgten unter anderem der Preis der Leipziger Buchmesse 2009 für „Apostoloff“ und der Georg-Büchner-Preis 2013.

Aufsehen mit Rede in Dresden

Ein Jahr später sorgte Lewitscharoff mit einer Rede in Dresden für Aufsehen und nachhaltige Kritik. Darin bezeichnete sie Retortenkinder als „Halbwesen“ und verglich die Reproduktionsmedizin mit Praktiken aus dem Nationalsozialismus. Später distanzierte sie sich von ihren Äußerungen. Kritiker forderten daraufhin, ihr den Büchner-Preis abzuerkennen.

Die Tochter eines bulgarischen Vaters und einer deutschen Mutter studierte Religionswissenschaften in Berlin, wo sie nach längeren Aufenthalten in Buenos Aires und Paris auch lebte. Lewitscharoff war auch Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung sowie der Berliner Akademie der Künste.