Die Literatur ist wieder am Wort und scheut sich nicht davor, Wahrheiten auszusprechen. Das zeigte der TddL-Eröffnungsabend. Anna Baars Klagenfurter Rede zur Literatur mutete dem Publikum bittere Wahrheiten zu und spannte einen weiten Bogen: Von der Bachmann zu Jörg Haider und vor allem zu den Verbrechen des Kinderschänders und ehemaligen Primars der Klagenfurter Psychiatrie, Franz Wurst. Baar setzte den Opfern der Kärntner Jugendwohlfahrt mit dieser Rede ein Denkmal und machte damit – bis weit über die Grenzen Kärntens hinaus – öffentlich, dass Kinder hierzulande jahrzehntelang systematisch missbraucht und misshandelt wurden.
Wie umgehen mit dem Unzumutbaren?
In Ausgabe EINS wurde im Extrazimmer mit den politischen Verantwortlichen von Stadt (Bürgermeister Christian Scheider) und Land (Landeshauptmann Peter Kaiser) über den gesellschaftlichen Impact dieser Klagenfurter Rede diskutiert. Ebenfalls mit an Bord waren ORF-Kärnten Landesdirektorin Karin Bernhard und Theaterregisseurin und Feministin Ute Liepold, die in der Bachmannwoche „Malina“ als Theaterstück auf die Bühne bringt.
Ausgabe Nummer Zwei
- Donnerstag, 23. Juni: 20.04 bis 21.00 Uhr.
Mit folgenden Gästen bzw. Themen: Ein Deutscher in den USA. Mit Hannes Stein erzählt der erste Autor an diesem ersten Lesetag nicht nur, wie er die Situation hier beim Ingeborg Bachmannpreis erlebt, sondern spricht auch über das, was viele Europäer spätestens seit dem 24. Februar bewegt: Der Überlebenskampf der Ukraine. Die möglichen Zukünfte Europas nach dem Überfall durch Russland. Welche Rolle spielt Amerika in diesem Konflikt, wie wird dieser Krieg über die amerikanischen Medien transportiert? Und wie sollten Journalisten mit sogenannten Alternativen Fakten umgehen: Fake News wurden ja nicht nur von Donald Trump gesponnen, sondern auch jetzt, von Wladmir Putin.
Außerdem: Was macht der Bachmannpreis mit Klagenfurt? Wie sitzt es sich im „Salon Inge“? Und was hat Michael Haneke mit Ingeborg Bachmann zu tun? Nicht zu vergessen. Die Bilder. Nein: Wort im Bild! Mit folgenden Livegästen:
- Eva Asaad. Fotokünstlerin und Initiatorin des Wettbewerbs Wort im Bild-
- Klaus Pertl – Klagenfurter Kinoexperte
- Inga Horny – die Leiterin des Stadtmarketings.
Ausgabe Nummer Drei
- Freitag, 24. Juni: 20.04 bis 21.00 Uhr
Und dann kam die Frau mit Bart… Mara Genschel ist als letzte Autorin am zweiten Lesetag auf die Literaturbühne getreten und hat mit ihrem Schnurrbart alle überrascht. So eine Einlage geht natürlich auch am Extrazimmer nicht spurlos vorüber. Manchmal muss man seine Pläne einfach an die Realität anpassen und nicht umgekehrt! Es war eine bärtige Performance, wie es sie so noch nie beim Bachmannpreis gegeben hat.
Die weiteren Themen: 25 JAHRE Literaturkurs. Literatur junger Frauen. Das Schreiben in zwei Sprachen, Deutsch und Slowenisch zum Beispiel. Im Interview dazu: Ana Marwan, die mit ihrem Text „Wechselkröte“ sehr gut bei der Jury abgeschnitten hat. („Die Wechselkröte ist der Lurch des Jahres 2022“ – so Michael Wiederstein).
Live-Gäste:
- Heimo Strempfl, Leiter des Musilmuseums und des Klagenfurter Literaturkurses
- Die aus Deutschland stammende Autorin Katharina Korbach
- Und Tamara Stajnar – sie stammt aus dem slowenischen Novo Mesto, ist Autorin und Musikerin – beide sind Stipendiatinnen beim „Hässchenkurs“.
Ausgabe Nummer Vier
- Samstag, 25. Juni: 18.10 bis 20.00 Uhr
Die Namensgeberin des Klagenfurter Wettbewerbs, Ingeborg Bachmann, würde am 25.6. ihren 96. Geburtstag gefeiert haben. Wir feiern das mit folgenden Gästen:
- Anna Baar, Klagenfurter Rednerin 2022
- Hubert Lengauer, Literaturexperte
- Martina Schönbächler, Schweizer Literaturforscherin
- Michaela Monschein, Kulturjournalistin
Ausgabe Nummer Fünf
- Sonntag, 26. Juni: 20.04 bis 24.00 Uhr – mit:
- Ana Marwan, Ingeborg Bachmannpreis 2022 im Interview
- Leon Engler, 3sat-Preisträger 2022 – live
- Doris Moser, Literaturexpertin – live
- Horst Ebner, Organisator des TDDL -live
- Klaus Wachschütz, Regisseur – live
Außerdem Interviews mit: Klaus Kastberger – er hat zum zweiten Mal den Ingeborg Bachmannpreis mit einer Autorin geholt, deren Muttersprache nicht Deutsch ist. Die Juryvorsitzende Insa Wilke gibt einen Ausblick auf das nächste Jahr.
Publikumspreisträger Elias Hirschl erzählt, wie er seine Zeit als Klagenfurter Stadtschreiber verbringen wird.
Verleger und Literaturagenten verraten, warum der Ingeborg Bachmannpreis ein Fixtermin im Jahr und eines der wichtigsten Literaturereignisse im deutschsprachigen Raum ist.