Kultur

45. Bachmannpreis wieder digital

Es hat sich bereits im Winter abgezeichnet, dass auch der Bewerb 2021 wieder eine digitale Spezialausgabe wird. Die Lesungen der 14 Autorinnen und Autoren aus Österreich, Deutschland und der Schweiz werden aufgezeichnet, die Jury diskutiert in diesem Jahr aber live.

Die Tage der deutschsprachigen Literatur 2021 finden vom 16. bis 20. Juni im ORF-Theater statt. Am 20. Juni wird der 45. Ingeborg-Bachmann-Preis vergeben. Coronavirusbedingt ist es auch heuer eine Spezialausgabe des Bewerbs, die wie schon im letzten Jahr mit einer Videobotschaft statt mit einer Pressekonferenz vorgestellt wird.

ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz sagte in einer Großbotschaft: „Es ist eine große Freude, dass wir den Ingeborg Bachmann-Preis trotz aller Corona-Restriktionen auch heuer durchführen können. Die Bedingungen sind schwierig, aber der Ingeborg Bachmann-Preis ist eine international beachtete Kulturveranstaltung. Und der ORF bietet dem Publikum so wie auch im Vorjahr Literatur auf einer großen medialen Bühne.“

Die wichtigste Änderung gegenüber dem Vorjahr ist die Anwesenheit der Jury im ORF-Theater in Klagenfurt. Innerhalb der Jury gibt es zwei neue Mitglieder, Mara Delius und Vea Kaiser. Den Vorsitz übernimmt Insa Wilke.

Im ORF-Theater in Klagenfurt, in dem normalerweise hunderte Literaturbegeisterte mit dabei sind, werden heuer die Jury und Moderator Christian Ankowitsch sitzen. Die 3sat-Kulturzeit-Moderatorin Cecile Schortmann wird die Außenmoderation übernehmen und Gespräche mit Literaturexpertinnen und -experten führen. Besucher im ORF-Theater sind aus Sicherheitsgründen auch heuer nicht zugelassen.

Jury und Publikum im Saal
ORF
Teilnehmende und ORF-Team vermissten die besondere Stimmung während der Bachmannwoche – hier ein Bild von 2018

Eröffnung live

Die Eröffnung findet am 16. Juni im ORF-Theater statt, so ORF-Landesdirektorin Karin Bernhard: „Die Eröffnung mit der Auslosung der Lesereihenfolge wird am Mittwoch ab 18.00 Uhr auf der Bachmann-Preis-Homepage live übertragen. Live auf 3sat geht es an den Folgetagen weiter. Ich bin voller Zuversicht, dass auch die heurige Ausgabe ein Erfolg für die Kunst und Kultur und speziell für die Literatur wird."

TddL 2020: Helga Schubert Gewinnerin Ingeborg Bachmann Preis
ORF/Johannes Puch
Erster digitaler Bewerb 2020

Lesungen und Diskussionen laufen am Donnerstag und Freitag von 10.00 bis 15.30 Uhr und am Samstag von 10.00 bis 14.30 Uhr. Die Preisverleihung startet dann am Sonntag um 11.00 Uhr. Der gesamte Bewerb im Radio via Deutschlandfunk und auf bachmannpreis.ORF.at live gestreamt. Radio Kärnten bringt als Zusatzangebot in den Abendstunden täglich ab 20.04 Uhr bis 21.00 Uhr die Livesendung „Extrazimmer“ mit Zusammenfassungen und Reaktionen zur Veranstaltung. Am Sonntag wird von 20.04 bis 22.00 Uhr Bilanz gezogen.

Klagenfurter Rede zur Literatur

Am Eröffnungsabend wird die traditionelle „Klagenfurter Rede zur Literatur“ der langjährige Juror und zuletzt Juryvorsitzende Hubert Winkels halten. Der Titel: „Klagenfurter Rede zur Literaturkritik“

Die 14 Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden auch heuer von den Mitgliedern der Jury vorgeschlagen:

Livediskussion für mehr Lebendigkeit

Im Vorjahr mussten die Jurorinnen und Juroren von zu Hause aus mittels aufwendiger Kamerainstallationen diskutieren, das fällt heuer weg. Der Regisseur der Übertragung und technische Leiter der ORF-Landesstudios Kärnten und Steiermark Klaus Wachschütz: „Im Vorjahr haben wir absolutes technisches Neuland betreten und dank unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen sehenswerten Bewerb über fünf Tage hinweg geschafft. Mit der Anwesenheit der Jury wird der technische Aufwand eine Spur kleiner und ich erhoffe mir dadurch eine noch lebendigere Diskussion um den Ingeborg-Bachmann-Preis.“

Hubert Winkels
ORF/Johannes Puch
Hubert Winkels hält die „Klagenfurter Rede zur Literatur“ am Eröffnungsabend

Sponsoren weiter mit dabei: „Ehrensache“

Die Veranstalter freuen sich, dass auch alle Kooperationspartner trotz Coronavirus-Krise an Bord blieben. Fünf Preise werden vergeben – mehr dazu in Fünf Preise werden vergeben. ZDF-3sat-Koordinatorin Natalie Müller-Elmau: „Das Vorjahr hat bewiesen, dass sich der Ingeborg-Bachmann-Preis nicht unterkriegen lässt. Ich freue mich, dass es so gut funktioniert hat und auch heuer werden wir die medienwirksamste Literaturveranstaltung des deutschen Sprachraumes zu ihrem Publikum bringen. 16 Stunden Liveübertragung im Zeichen der Literatur. Das gibt es sonst nirgends.“

Unterstützt werden die Tage der deutschsprachigen Literatur auch vom Land Kärnten. Landeshauptmann und Kulturreferent Peter Kaiser: „Der Ingeborg-Bachmann-Preis ist so etwas wie ein Fels in der Brandung und zeigt eindrücklich, dass Kunst und Kultur in Kärnten als systemrelevant verstanden werden.“

Publikum stimmt ab

Das Voting für den Publikumspreis läuft am Samstag, dem 19. Juni von 15.00 bis 20.00 Uhr. Das Publikum kann dabei seinem Favoriten, seiner Favoritin, eine Stimme geben. Jede E-Mail-Adresse kann nur eine Stimme abgeben, die nur mit einer kurzen Begründung (max. 400 Zeichen) gültig ist. Das Abstimmungsfenster ist Samstag b 15.00 Uhr frei geschaltet.

Die Stadt Klagenfurt am Wörthersee, die im Frühsommer üblicherweise von Literaturfreunden und Literaturenthusiasten gestürmt wird, bleibt für diese Tage im Juni Literaturhauptstadt. Bürgermeister Christian Scheider (Team Kärnten): „Ich bin in dieser Stadt mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis aufgewachsen. Deshalb steht dieses Ereignis für mich außerhalb jeder Diskussion, denn kulturell betrachtet ist es die wichtigste Veranstaltung mit internationaler Strahlkraft für die Stadt.“

Kulturreferent Jürgen Pfeiler (SPÖ): „Klagenfurt ohne Bachmannpreis wäre wie Klagenfurt ohne Lindwurm oder Wörthersee. Völlig undenkbar. Dass heuer wegen Corona kein Publikum zugelassen ist, ist ein Wermutstropfen, aber es wird den 46. Bachmann-Preis geben.“

Klakradl
Stefan Graf-Sixt
Klakradl

Für die musikalische Umrahmung des Eröffnungsabends sorgt „Klakradl“. Die Gruppe wurde 2016 gegründet, machte eine Konzertreise nach Kairo, war 2019 live bei Ö1 zu einer Radiosession und ist seit 2019 als Kulturbotschafter für den Carinthischen Sommer unterwegs. 2020 wurde Klakradl zum Internationalen Jazzfestival Saalfelden geladen, feierte 2021 Debüt im Wiener Jazzclub mit Porgy & Bess. Für 2022 ist ihr Debüt im Wiener Konzerthaus geplant.

Der Ingeborg-Bachmann-Preis im medialen Umfeld

Auch in diesem Jahr gibt es wieder eine große „Social Media-Offensive“, die den Bachmannwettbewerb begleiten wird. Das Social Media-Team des Bewerbes wird in Klagenfurt sein und in gewohnter Weise rund um die Uhr vom Geschehen über die „Tage der deutschsprachigen Literatur“ berichten.

Über die Social Media-Kanäle facebook.com/Bachmannwettbewerb und twitter.com/tddlit können die „Tage der deutschsprachigen Literatur“ mit Kommentaren, Bildern, News und Videos mitverfolgt werden.

Literaturdebatte auf Twitter

Das offizielle Hashtag zum Mitdiskutieren und Mittwittern lautet auch 2021 wieder: #tddl. Dieses Jahr soll das literaturinteressierte Publikum noch stärker eingebunden werden. Nicht nur eine Auswahl an Postings wird Teil der Sendung, sondern es soll der Bachmann-Literaturwettbewerb, trotz pandemiebedingter Einschränkungen, ein Ort der aktuellen Literaturdebatte sein.

So wird es eine „Frage des Tages“ geben, die über Social-Media-Kanäle öffentlich debattiert werden kann und die in der Mittagspause, moderiert von Cecile Schortmann aufgegriffen und besprochen wird. Ob Interviews mit der Jury, der Regie, den Moderatoren oder exklusive „behind the scenes“-Momente: via Instagram wird auf www.instagram.com/bachmannwettbwerb alles Relevante berichtet.

Eine weitere Neuerung: Nach der feierlichen Eröffnung geht es mit einem „Instagram Livestream“ auf unserem offiziellen Account @bachmannwettbewerb weiter: Die beiden Literaturkritiker Andrea Diener (FAZ) und Carsten Otte (SWR) stimmen dort die Literaturfans auf die 45. Tage der deutschsprachigen Literatur ein.