Text Jan Snela - D

Jan Snela liest auf Einladung von Meike Feßmann den Text „Araber und Schakale“. Sie finden hier den ersten Absatz des Textes, der weitere Text ist als .pdf abrufbar.

Es war im Radschab al fard. Aus meiner Hukha, die ich auf dem Basar erhökert hatte, stieg dichter Dunst. Die Dinge verfingen sich im Lakritzgekräusel schwärzlicher Schwaden, die durch das Zimmer schwirrten. Ein feuchtes Handtuch, mit dem ich den Kopf umwickelt hatte, kühlte die heiße Stirn. Ja wozu lebte man denn im Abendlande?! Um noch um neun Uhr p.m. sich tot zu schwitzen?! Manches schien schiefgegangen bei der Verteidigung unseres Lands. Es war dem wohl so, dass Verwüstung drohte, vom Sand von Sohlen, derer, die, wo man hinsah, schon ihre Zelte aufgeschlagen hatten ... Ich wusste es nur vom Sagenhören, war ich doch seit Wochen nicht mehr vor der Tür gewesen, aber das, was mir zugetragen wurde, klang alarmierend … In meinem Sessel war es jedenfalls längst nicht mehr auszuhalten. Und tja, da lag ich, auf einem Kissenhaufen, der mir als Diwan diente, lauschte aufs Blubbern aus dem Bauch meiner Wasserpfeife und sah die Dinge schwinden. Erst die Kommode … dann kam der Tisch dran … dann Stuhl um Stuhl … der Wäscheständer … sogar die Pfeife, deren Pfeifentum oder -wesen ich bis vor Sekunden noch hätt’ beschwören mögen, zerziselierte zu Arabesken, die jedes Bild verboten, zu Rauch und Ruach.

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