Präauer und Grigorcea weitere Favoritinnen

Am Samstag, dem letzten Lesetag, haben sich zwei weitere Favoritinnen auf einen Preis abgezeichnet: Teresa Präauer mit einem Mann, der sich aus Liebe zum Affen macht und Dana Grigorcea, die eine Geschichte zu Zeiten der politischen Wende in Rumänien erzählte.

Neben Grigorcea und Präauer könnten sich auch Monique Schwitter, Nora Gomringer und Valerie Fritsch Hoffnung auf einen Preis machen, geht man nach den Wortmeldungen der Jury. Grigorceas Text „Das primäre Gefühl der Schuldlosigkeit“ zeichnet die Geschichte und die politische Wende Rumäniens anhand der Kindheits- und Jugenderinnerungen und des aktuellen Lebens einer Frau in Bukarest nach - mehr dazu in Text Dana Grigorcea.

Dana Girgorcea

Johannes Puch

„Der Text ist witzig, sehr gut gelesen, hat einen gewissen Twist, den man nicht auf den ersten Blick erkennt, dadurch wird er zu einer herrlichen Satire in drei Etappen“, sagte Hubert Winkels. „Besser kann man die Geschichte Rumäniens fast nicht erzählen.“ Auch die Jurykollegen waren voll des Lobes. Der letzte Platz in der Lesereihenfolge war kein Nachteil für die Autorin - mehr dazu in Jurydiskussion Dana Grigorcea.

Teresa Präauer

Johannes Puch

Ein Mann macht sich zum Affen

Die vor ihr lesende Teresa Präauer aus Österreich heimste ebenso viel Lob ein. Hubert Winkels holte die Autorin nach Klagenfurt, sie las den Text „Oh Schimmi“, der von dem Begehren eines jungen Mannes für eine junge Frau handelt, und von seinen schrägen Bemühungen, mit einem Affenkostüm seine Angebetete zu beeindrucken - mehr dazu in Text Teresa Präauer. Meike Feßmann ortete ein „Zauberkunststück auf offener Bühne". Er spiele auf vielen sprachlichen Ebenen und mit Rhythmischen Strukturen. „Das war derartig ermunternd und witzig mit allen sprachlichen Mitteln. Ich fand das ganz toll“ - mehr dazu in Jurydiskussion Teresa Präauer.

Jürg Halter

Johannes Puch

Jürg Halter wurde mit Nietzsche verglichen.

Diskussion über die Männer

Der zweite Tag begann am Vormittag in der Jury gleich mit einer Diskussion über Männer, ausgelöst durch die Lesung des Schweizers Jürg Halter - mehr dazu in Text Jürg Halter. Klaus Kastberger fragte, was mit den Schweizer Männern los sei, am Tag zuvor stolperte Tim Krohn durch das Paradies und nun spreche Gott wie bei Nietzsches „Also sprach Zarathustra“. Der Schweizer Juror Stefan Gmünder konterte: „Wir Schweizer sind nicht die Schnellsten, aber deshalb ist der Text umso besser zur Geltung gekommen“ - mehr dazu in Jurydiskussion Jürg Halter.

Was ist mit den kroatischen Männern los?

Bei Anna Baars Text kam dann die Retourkutsche mit der Frage, was denn mit dem kroatischen Mann los sei.

Anna Baar

Johannes Puch

Der Romanauszug „Die Farbe des Granatapfels“ begeisterte die Jury nicht so sehr - mehr dazu in Text Anna Baar. Weil sich der Mann in der Konfliktgeschichte zwischen pubertierendem Mädchen und der Großmutter tot stellt, fragte der Schweizer Juror Juri Steiner, was denn mit den kroatischen Männern los sei. Damit erntete er Lacher im Publikum - mehr dazu in Jurydiskussion Anna Baar.

Autorinnnen in Favoritenrolle

Monique Schwitter sorgte mit ihrem Text „Esche“ am Freitag, dem zweiten Lesetag, einhellig für positive Kritiken, Ronja von Rönne fiel hingegen mit ihrem Text durch. Am Vormittag zeigten sich die Juroren sehr dynamisch und lieferten sich heftige Diskusisonen über die präsentierten Texte, die später auch in Streit ausarteten - mehr dazu in Schwitter kam mit „Esche“ an.

Preisvergabe am Sonntag

Am Sonntag werden neben dem mit 25.000 Euro dotierten Ingeborg-Bachmann-Preis der Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee folgende Auszeichnungen verliehen: der Kelag-Preis in der Höhe von 10.000 Euro, der mit 7.500 Euro dotierte 3sat-Preis und der BKS-Bank-Publikumspreis (7.000 Euro), über den auf der Internetseite von 3sat abgestimmt werden kann.

Am ersten Lesetag wurde die Grazerin Valerie Fritsch favorisiert. Anklang fand auch der Text der Schweizerin Nora Gomringer - mehr dazu in Erste Favoritinnen beim Wettlesen.

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