Text Teresa Präauer (A)
Ein Schmetterling flattert durchs Bild. Inmitten eines Appartementblocks! Das ist nicht der Anfang.
Hundertmal läutet einer bei Ninni und bittet um Einlass. Hundertmal, kein bisschen länger hat er Geduld. Danach wird er sich Zutritt verschaffen. »Tok-tok, Ninni, mach auf!«
Jetzt beginnt’s: Ninni wirft ihm zum hundertsten Mal die Türe vor der Nase zu. Hundertmal geklopft und gefragt, freundlich. Und hundert Antworten, wieso der Schimmi nicht der Richtige sei. »Nein, nein, nein, nein, nein!« – ein unfreundliches Weib.
Der Schimmi in dieser Geschichte bin ich. Getauft englisch: Jimmy, genannt deutsch: Schimmi. Noch hat diese Ninni die bessere Rolle in meinem Stück.
»Rutsch mir doch den Buckel runter!«, brüllt sie.
Ich bleibe an der Tür stehen und sage: »Buckel.« Es ist nämlich eine schöne Vorstellung: zu rutschen über Ninnis Buckel. Und sie sieht es mir an, wie ich mich dazu, »Ja, wirklich?!«, eingeladen fühle.
»Schimmi, verschwinde. Bevor du dich zum Affen machst.«