Rede zur Literatur von Burkhard Spinnen
Spinnen beschäftigte sich in „Mythos, Schmerz, Erfolg und Amt“ mit seinen Erfahrungen beim Bachmann-Preis. Spinnen hatte 1992 als Autor in Klagenfurt gelesen und von 2000 bis 2014 - mit einem Jahr Unterbrechung - der Jury angehört, die letzten sieben Jahre als deren Vorsitzender.
Er habe sich immer wieder so gefühlt, als würde er mit einem Mythos kämpfen, „und das mit durchaus zweifelhaftem Erfolg“. Der Mythos besage, in Klagenfurt würden Autoren „vernichtet“. Die einzigen Vernichtungen, die er regelmäßig erlebt habe, seien jedoch die „habituellen, oder sollte ich sagen folkloristischen Verrisse des Wettbewerbs im Feuilleton“ gewesen, die den Juroren regelmäßig vorgeworfen hätten, schlechte Arbeit zu leisten. Die Jurydiskussionen seien jedoch von hohem Respekt und Sachlichkeit geprägt gewesen. Er wünschte der Veranstaltung „mehr riskante Texte“ - mehr dazu in Burkhard Spinnen: Rede zur Literatur 2016
Johannes Puch
Burkhard Spinnen wurde 1956 in Mönchengladbach geboren, lebt in Münster. Studium der Germanistik, Publizistik und Soziologie. Seit 1995 freier Schriftsteller.
Veröffentlichungen (Auswahl):
- „Bewegliche Feiertage“, Schöffling, 2000
- „Der schwarze Grat“, Schöffling, 2003
- „Lego-Steine. Kindheit um 1968“, Schöffling, 2004
- „Der Reservetorwart“, Schöffling, 2004
- „Klarsichthüllen“, Hanser, 2005
- „Mehrkampf“, Schöffling, 2007
- „Müller hoch Drei“, Schöffling, 2009
- „Auswärtslesen“, Residenz, 2010
- „Sein Glück verdienen. Fontanes zeitlose Heldinnen“, Knesebeck, 2012
- „Nevena“, Roman. Schöffling, 2012
- „Die letzte Fassade. Wie meine Mutter dement wurde“, Herder, 2016
Auszeichnungen (Auswahl):
- Preis der Kärntner Industrie (Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb) 1992
- Kranichsteiner Literaturpreis 1996
- Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung 1999
- Niederrheinischer Literaturpreis 2004
- Deutscher Hörbuchpreis 2007
- Rheinischer Literaturpreis der Stadt Siegburg 2008