Slowenischer Staatsorden für Maja Haderlap

Die Schriftstellerin und Bachmannpreisträgerin 2011, Maja Haderlap, ist in Slowenien mit einem Staatsorden geehrt worden. Die Kärntner Slowenin bekam am 11. Juni in Laibach von Staatspräsident Borut Pahor den Orden für Verdienste im zivilen Bereich verliehen.

Die Autorin wurde „für ihren bemerkenswerten literarischen Beitrag zur Thematisierung der Minderheits- und Identitätsproblematik im österreichischen, breiteren deutschsprachigen und mitteleuropäischen Raum“ ausgezeichnet, lautete die Begründung.

Debütroman über Slowenen-Verfolgung

Dabei wurde auf die Bedeutung ihres Debütromans „Engel des Vergessens“ hingewiesen. Die erschütterndere Geschichte handle von der Verfolgung der Kärntner Slowenen durch die Nazis, dem Partisanenaufstand und die nichtaufgeklärten Themen aus der Kriegszeit, die auch das Leben der Nachkriegsgenerationen bestimmen, so die Begründung. „Die Familiensaga zählt ohne Beschuldigung und Moralisieren historische Fakten auf, über die bisher im österreichischen Raum wenig bekannt war“, hieß es.

„Damit reiht sich Maja Haderlap unter jene Kärntner Autoren slowenischer Herkunft ein, die mit ihren erfolgreichen Werken den slowenischen und europäischen Geist bereichern, ihn gleichzeitig von den Traumata der Vergangenheit befreien und Selbstvertrauen und Stolz der Kärntner Slowenen heben“, betonte der Präsident in der Begründung.

Preis für antifaschistische Publizistik

Nur kurz darauf wurde bekannt gegeben, dass Haderlap auch vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) mit dem „Willy und Helga Verkauf-Verlon-Preis für österreichische antifaschistische Publizistik 2015“ ausgezeichnet wird.

„Die Kärntner Slowenin Maja Haderlap beschäftigt sich seit vielen Jahren auf vielfältige Weise mit der Geschichte der Kärntner SlowenInnen. Ihre Prosa, Lyrik und Essays in deutscher und slowenischer Sprache thematisieren den Widerstand gegen die Deutsche Wehrmacht; bekannt wurde vor allem ihr preisgekrönter Roman Engel des Vergessens“, heißt es in der Begründung.

Preis für 2014 an Erich Hackl

Den Preis für das Jahr 2014 erhält der Schriftsteller, Herausgeber, Übersetzer und Essayist Erich Hackl, der sich mit dem Spanischen Bürgerkrieg, Widerstand und Verfolgung im Austrofaschismus und Nationalsozialismus, mit der Verfolgung der Roma und Sinti, dem Mut der Widerständigen unter den Regimen und sogar im KZ, mit Handlungsspielräumen und Mittäterschaft beschäftigt.

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